In Hollywoodfilmen begegnet man immer wieder heroischen Schweißern. Fast immer von den Guten – Ex-Marines oder auch Knackis, die jetzt ein hartes, aber ehrliches Leben führen wollen. Kaum jemand macht sich dabei Gedanken darum, wie viel Ausbildung und Können dafür notwendig sind.
Zum Beispiel eine Schweißnaht. Möglichst unauffällig soll sie meistens sein, keine dicke “Narbe” oder die typischen Anlauffarben aufweisen. Da muss dann vieles passen, je nachdem welches Verfahren verwendet wird. Mit Schutzgasschweißen z. B. die richtige Temperatur oder beim Lichtbogenschweißen mit Strom die richtige Spannung bzw. Amperzahl abhängig vom zu verbindenden Material und dessen Stärke. Beim Schweißen selbst sollte man eine ruhige Hand haben, damit die Schweißnaht schön gleichmäßig wird und die Verbindung stabil und dicht.
Alles noch vergleichsweise einfach, wenn es um glatte, ebene Verbindungen geht. Aber Rohre zum Beispiel sollten mit einer Naht rundherum geschweißt werden. Das ist dann von Hand eine Arbeit, die manche abenteuerliche oder auch mühsame Verrenkung nach sich zieht. Gut, dass da vor mehr als 30 Jahren das Orbitalschweißen, also das “Kreis-Schweißen”, erfunden wurde. Eine Technik mehr, mit der man Rohre sauber und glatt verbinden kann.
Im Prinzip wird beim Orbitalschweißen der Schweißkopf, also die Spitze in einer Art Schelle oder auch Zange einmal rund um die zu verbindenden Rohre geführt und die Schweißnaht gesetzt. Die Spanneinrichtung sorgt dabei für den geraden Sitz der Rohre, den korrekten Abstand sowie die saubere Führung. Das Entscheidende dabei: Abhängig vom Rohrmaterial wird das einmal sauber vordefiniert und dann kann man fast schon in eine Art Serienproduktion gehen, was viel Zeit und damit Geld spart. Pro Schweißnaht bis zu 50 % Zeitersparnis im Vergleich zum Schweißen per Hand und dies bei konstanter Ergebnisqualität und gesünderen Arbeitsbedingungen.
In Deutschland und Europa geht aber fast nichts ohne Normen und Zulassungen. Deshalb gibt es für jede Art des Orbitalschweißens genau beschriebene und dokumentierte Prozesse für verschiedene Materialien und Anwendungsbereiche. Diese werden von Akkreditierungsstellen geprüft bzw. zertifiziert. Die Experten der IMO in Merseburg verfügen über rund 90 Verfahrensprüfungen (WPQR – Welding Procedure Qualification Record), davon allein fünf für Orbitalschweißen. Die IMO beherrscht alle Schweißverfahren für eine Vielzahl von Werkstoffen und dessen Kombinationen (Titan, Kupfer, Alu, Stahl, CrNi).
Diese Zertifizierungen sind durchaus aufwendig. Der Aufwand inkl. Prüfung beträgt schon mal mehrere Tausend Euro – mit ein Grund, warum nicht viele Betriebe über so viele Verfahrensprüfungen/Zulassungen verfügen. Die Anlagen selbst kosten mit rund 25.000 € zwar das fünffache einer Anlage für das Schweißen per Hand, die Zeitersparnis ist aber auch entsprechend hoch.
Dieses Vorgehen birgt einen weiteren Vorteil. Einmal zertifiziert, muss die Ausführung nicht mehr zwingend durch einen voll ausgebildeten Schweißer erfolgen. Statt einer vollumfänglichen Schweißerzertifizierung nach einer dreijährigen Ausbildung genügt eine deutlich einfachere Bedienerprüfung mit Grundkenntnissen des Schweißens, die lediglich 2-3 Tage in Anspruch nimmt.
Unterm Strich kann man eines festhalten: Beim Thema Schweißen ist die IMO eine runde Sache und ein exzellenter Partner für alle Herausforderungen auf dem Gebiet der Schweißtechnik.
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